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Kaffeepflanze

Woher kommt die Kaffeepflanze eigentlich – und wo und wie wird sie angepflanzt? Dieser Frage gehen wir in diesem Artikel nach.

Kaffeepflanze

Kaffeepflanze ©iStockphoto/kannika2013

Der Ursprung der Kaffeepflanze

Der Ursprung der eigentlichen Kaffeepflanze führt zunächst einmal auf den Afrikanischen Kontinent. Die älteste bekannte Sorte ist dabei der wild wachsende Arabica-Kaffee – diesen findet man auch heute noch in der Natur Afrikas. Dabei befindet sich das natürliche Gebiet der Pflanze vor allem im südwestlichen Teil von Äthiopien, das von einem Hochland mit einer Höhe von rund 1.300 bis 1.800 Metern über dem Meeresspiegel geprägt ist. Weitere wilde Arten der Kaffeepflanzen sind unter anderem in der tropischen Natur des Regenwaldes zu finden. Ein Beispiel ist hier der wild wachsende Robusta-Kaffee, den man erstmals im Jahr 1889 im Kongo entdeckte. Doch auch andere Regionen, wie beispielsweise Westafrika, gelten als natürliche Heimat dieser Sorte.

Eigenschaften und Aufbau der Kaffeepflanzen

Der Bau bzw. die Eigenschaften der Kaffeepflanze unterscheidet sich je nach Sorte. So erreicht der Kaffeebaum der Sorte Arabica beispielsweise eine Höhe zwischen sechs und acht Metern und ist tetraploid. Alle anderen Sorten sind diploid. Weiterhin ist dieser Baum der einzige, welcher selbstfertil ist – alle anderen Arten können sich nicht selbst befruchten. Der Arabica-kaffeebraum ist darüber hinaus ein strauchförmiges Gewächs, der über rutenförmige und auslaufende Zweige verfügt. Seine etwa 8 bis 15 cm langen Blätter sind immergrün und oval bis länglich. Sie weisen eine lederartige Struktur auf und besitzen eine dunkelgrüne Oberseite sowie eine hellgrüne Unterseite. Die Samen, also Bohnen der Pflanze, weisen eine recht längliche Form auf und besitzen eine glatte Oberfläche. Als nass aufbereiteter Kaffee zeichnen sie sich meist durch eine leicht grünliche Farbe aus.

Angebaut wird der Arabica-Kaffee in Höhenlagen zwischen 500 und 2.000 Metern. Am besten gedeihen die Pflanzen in Ländern, die sich durch ein heißes Klima zwischen 18 und 25 Grad auszeichnen – die Temperatur darf allerdings nicht über 30 Grad steigen bzw. unter 13 Grad fallen, da die Pflanze auf diese Weise kaum noch gedeihen kann. Ein weiteres Plus ist viel Feuchtigkeit.

Der Robusta-Kaffeebaum ist bezüglich seines Wuchses kleinste seiner Art – er wird zwischen drei und sechs Meter hoch und ist damit deutlich kleiner als andere Sorten. Dafür ist diese Sorte allerdings auch deutlich ertragreicher, widerstandsfähiger und schnellwüchsiger als seine Artgenossen. Robusta-Kaffee gedeiht am besten in Höhenlagen zwischen 0 und 600 Metern über dem Meeresspiegel. Seine Samen zeichnen sich durch eine rundliche bis ovale Form aus und sind meist hellgrün bis hellbraun. Die Anpassungsfähigkeit ist bei dieser Kaffeepflanze deutlich höher als bei anderen Sorten und kommt auch mit höheren Temperaturen besser klar.

Sowohl der Arabica- als auch der Robusta-Kaffee benötigen pro Jahr rund 200 bis 300 mm Wasser pro m². Pro Jahr liegt die Niederschlagsmenge optimalerweise bei zwischen 1.500 und 2.000 mm.

Anders sieht es bei zwei weiteren beliebten Sorten der Kaffeepflanze aus: Chari und Liberica sind unbekannter und wirtschaftlich unbedeutender als die beiden anderen Arten. So kann der Liberica-Kaffeebaum eine Höhe von zwischen 10 und 15 m erreichen und der Chari-Kaffeebaum sogar noch höher werden. Beide Arten besitzen überdurchschnittlich große und flache Arten. Die Kaffeepflanzen sind immergrün und treiben ovale bis längliche Blätter aus, die an Lorbeer erinnern.

Für ein gesundes und ertragreiches Wachstum der Kaffeepflanze sind viele unterschiedliche Faktoren ausschlaggebend. Dazu zählen vor allem:
– Die Bodenbeschaffenheit
– die Höhenlage
– der Niederschlag
– die Temperatur

Essenziell sind darüber hinaus die richtige Aufzucht und Pflege der Pflanzung sowie auch ein angemessener Schutz der Pflanzen vor Schädlingen. Ein guter Dünger kann den Ertrag zudem deutlich optimieren. Kaffee hat im Grunde einen recht geringen Flächenbedarf, jedoch isst ein hoher Pflegeaufwand unumgänglich. Die auf dem Weltmarkt erzielbaren Preise sind ausschlaggebend für den Anbau des Kaffees. Am ehesten lassen sich höhere Preise durch eine verbesserte Qualität erreichen.

Bei der tropischen Kaffeepflanze, die sehr hohe Ansprüche an ihre Umgebung stellt, sind weitere Faktoren für ein gesundes Wachstum wichtig. Dazu zählen:
– Die geographischen Voraussetzungen
– die Temperatur
– der Sonnenschein
– die Niederschläge

Doch was geschieht nun, wenn die Menge des Niederschlags einmal geringer als nötig ausfällt? Erst dann, wenn die Menge im gesamten Jahresdurchschnitt zu gering ausfällt – dies ist etwa bei 1.000 mm der Fall – sollte man künstliche Bewässerung nutzen, um den Ertrag dennoch zu sichern. Bei einer jährlichen Niederschlagsmenge von nur 800 mm ist ein Anbau von Kaffee jedoch gar nicht mehr möglich.

Kaffee selbst anbauen – so zieht man die Pflanze richtig auf

Kaffee fasziniert viele Menschen – einige sogar so sehr, dass sie darüber nachdenken, selbst eine Pflanze aufzuziehen. Zugegebenermaßen handelt es sich dabei um kein leichtes Unterfangen, da die Pflanzen sehr empfindlich sein können. Wenn man jedoch richtig vorgeht, kann die Aussaat erfolgreich verlaufen.

Die Aussaat der Kaffeepflanze ist das ganze Jahr über ohne große Probleme möglich. Am einfachsten gelingt das Heranzüchten mit frischen Samen, die man direkt aus den reifen Kaffeebeeren entnehmen kann. Nachdem man sie erst einmal von ihrer harten Schale und ihrem sogenannten Silberhäutchen befreit hat, streckt man sie rund einen Zentimeter tief in die Erde. Pro Topf verwendet man lediglich eine Bohne, damit diese genügend Platz zum Gedeihen hat. Kopfstecklinge gewinnt man von Kaffeesträuchen – diese werden direkt in die Erde eingesetzt. Geachtet werden sollte in beiden Fällen auf einen warmen, aber nicht zu heißen Standort.

Sobald die Kaffeepflanze groß genug ist und erste Wurzeln ausgebildet hat, kann man sie gut in einen größeren Topf umpflanzen. Gemeinsam mit etwas frischer Erde und Substrat gedeiht sie gut, denn eine permanente Feuchthaltung ist essenziell für das Wachstum.
Ein weiteres Umtopfen sollte erst nach zwei oder drei Jahren erneut erfolgen. Zum bewässern verwendet man am besten weiches Regenwasser. begünstigt wird das Wachstum darüber hinaus durch einen leicht sauren Boden. Ein guter Tipp ist in diesem Fall eine Beimengung von Zitronensaft in das Gießwasser.

Subtropische und tropische Kaffeepflanzen – wie beispielsweise jene aus Äthiopien – sollten jeden Tag mit Wasser benetzt werden. Auf diese Weise können auch ihre Blätter gut Feuchtigkeit aufnehmen. Dank warmem Sommerregen erhält der Strauch regelmäßig, aber nicht zu viel Feuchtigkeit, da er die Temperaturen sonst im Freien nicht gut vertragen würde. In der kälteren Jahreszeit benötigt die Kaffeepflanze weniger Wasser, dafür jedoch eine hohe Luftfeuchtigkeit, um gesund zu bleiben.

Generell schätzen Kaffeepflanzen beim Anbau Temperaturen von zwischen 20 und 25 Grad – sie gedeihen im Zimmer also am besten. In den Wintermonaten kann sie jedoch auch recht gut mit 12 bis 15 Grad klarkommen. Zugluft bzw. eine kalte und sehr trockene Umgebung wirken sich negativ auf ihr Wachstum auf. Ein heller Standort, der nicht direkt der prallen Sonne ausgesetzt ist, trägt dagegen wiederum zum Gedeihen bei. Ein Beschneiden der Pflanze kann in unregelmäßigen Abständen erfolgen, falls man sich einen buschigeren Wuchs wünscht.

Bis die selbst herangezüchtete Kaffeepflanze das erste Mal aufblüht, können mehrere Jahre vergehen. Um die Blüten zu bestäuben, kann man einen feinen Pinsel verwenden – auf diese Weise ist eine gleichmäßige Befruchtung möglich. Dann allerdings bilden sich auch Kaffeekirschen heraus, die als Früchte der Kaffeepflanze gelten. Diese grünen Beeren färben sich innerhalb zwei bis drei Monaten saftig rot und lassen sich danach abernten. Möchte man die daraus gewonnenen Kaffeebohnen nicht rösten bzw. ist der Ertrag zu gering, so kann man diese selbstverständlich wieder für eine neue Aussaat verwenden, um die heimische Plantage zu erweitern.

Weitere Tipps für die Pflege der Kaffeepflanze

Kaffeebäumchen werden – abhängig von ihrer Sorte – in Abständen von zwischen einem bis drei Metern eingepflanzt. Nach etwa drei bis fünf Jahren erhält man eine gute Ernte. Vergehen weitere 10 bis 20 Jahren sind maximale Ernte-Erträge möglich. Dank eines ständigen Beschnitts können die Bäume auf einer Höhe von zwischen 1,5 bis 2 Metern gehalten werden – das wirkt sich positiv auf die Erträge und die Erntearbeit aus.

Jätet man den Boden rund um die Kaffeepflanze regelmäßig und reichert diesen noch zusätzlich mit etwas Mineraldrünger an, so verhindert man weitgehend, dass das Erdreich ausgelaugt wird. Zu weiteren wichtigen Aufgaben auf der Kaffeeplantage gehört außerdem das Entfernen von Kaffeepflanzen, die keine sinnvollen bzw. ausreichenden Erträge mehr aufbringen. Neue Züchtungen, die robuster und schädlingsresistent sind, können in diesem Fall eine gute Lösung darstellen. Andernfalls gibt es natürlich die Option, zusätzlich chemische Mittel zu nutzen, welche die Pflanze schützen und ihr beim Wachstum helfen.
Um den Einsatz von umweltgefährdeten Mitteln so gut es geht zu vermeiden, sollte man sich zu Beginn für Kaffeesorten entscheiden, die gegen Krankheiten und Schädlinge resistent sind.

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