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Kaffeebohnen, Kapseln oder Pads – welches Kaffeegut schmeckt besser?

Wurde hierzulande der Kaffee vor mehreren Jahrzehnten stets mit Filter und gemahlenem Kaffee zubereitet, so ist heutzutage die Auswahl an Möglichkeiten zur Kaffeezubereitung deutlich variantenreicher. Zu dem typischen Filterkaffee haben sich naben dem Kaffeevollautomaten auch Kapseln und Pads gesellt. Während im Kaffeevollautomaten ganze Bohnen zum Einsatz kommen, sind Kapseln und Pads mit gemahlenem Kaffee gefüllt. Praktisch sind diese auf jeden Fall, da die Kaffeeration por Tasse bereits vorrationiert ist und sich somit ein Abmessen erübrigt. Doch wie sieht es geschmacklich mit Kapseln und Pads aus? Kommt der Kaffee aus einer Kaffeemaschine, die mit einem Pad oder einer Kapsel funktioniert, geschmacklich an frisch gemahlenen Kaffee aus dem Kaffeevollautomaten heran?

Kaffeebohnen: frisch gemahlen für besonders volles Aroma

Der Kaffee von Kaffeevollautomaten zeichnet sich dadurch aus, dass die Kaffeebohnen in den Trichter gefüllt werden und diese vor der Zubereitung des Kaffees von der Maschine gemahlen werden. Die Frische der Kaffeebohnen ist definitiv in jeder Tasse spürbar.

Der Geschmack der Kaffeebohne wird nälich durch Kontakt mit Luft, Feuchtigkeit oder Licht beeinträchtigt, weshalb gemahlenes Kaffeepulver weniger geschmacksintensiv ist als Kaffeebohnen. Die Schale der Kaffeebohnen legen sich wie eine Schutzhülle um die Aromen der Kaffeebohne, welche beim Mahlen im Vollautomaten freigesetzt werden. Verfügen Sie über keinen Kaffeevollautomaten, möchten aber trotzdem in den Genuss von frischen Kaffeebohnen kommen, so können Sie die Bohnen in einer manuellen oder elektrischen Kaffeemühle mahlen und das Pulver wie gewohnt in einer Espresso- oder Filterkaffeemaschine zum Einsatz kommen lassen.

Kaffeebohnen

Kaffeebohnen ©iStockphoto/LightFieldStudios

Auch nachdem die Packung mit Kaffee bereits geöffnet und gelagert wurde, wird das Aroma der ganzen Kaffeebohnen weitaus länger konserviert als bei gemahlenem Kaffee. Und nicht nur das: Bei Kontakt mit der Luft kann sich der Geschmack von gemahlenem Kaffee auch zum Negativen verändern. Bitterstoffe und Säurenoten werden freigesetzt, welche dem Kaffee ein unangenehmes Aroma verleihen können. Um dies zu vermeiden, sind ganze Kaffeebohnen vorzuziehen. Durch das frische Mahlen in der Maschine muss mit einem gewissen Geräuschpegel gerechnet werden.

Vorteilhaft ist auch, dass ganze Kaffeebohnen in einer fast unendlichen Sortenvielfalt erhältlich sind. Je nach individueller Präferenz können Sie Kaffeebohnen zum Beispiel nach italienischer oder Schweizer Röstung wählen. Noch dazu geben Hersteller häufig an, wie stark die Bohnen geröstet wurden. Bei einem Café Crème können Sie sich über eine goldbraune Crema auf dem Espresso freuen. Kurzum: Produzenten von gerösteten Kaffeebohnen verfügen über eine große Vielzahl von Kaffeesorten. Somit können Sie problemlos in jedem Supermarkt sowohl milde als auch kräftige Kaffeesorten finden. Viele Kaffeevollautomaen bieten mittlerweile zwei Bohnenbehälter an. Wenn Sie zwei verschiedene Sorten, zum Beispiel eine kräftige und eine milde, abwechseln probieren möchten, so bieten Ihnen diese Vollautomaten die Möglichkeit dazu.

Kaffeebohnen, die in einem Kaffeevollautomaten oder in einer Filter- oder Espressomaschine zubereitet werden, trumpfen mit einem weiteren Vorteil auf. Je nachdem, ob Sie Ihren Kaffee lieber kräftig-intensiv oder eher mild trinken möchten, können Sie mehr Kaffeebohnen oder mehr bzw. weniger Wasser verwenden. So kann individuell auf unterschiedliche Geschmäcker eingegangen werden. Die Kaffeepads und Kapseln hingegen sind für eine bestimmte Menge Wasser konzipiert. Einige Kaffeeautomaten wie zum Beispiel die Nespresso-Kapselmaschine bieten die Möglichkeit, mit einem Knopfdruck einen einfachen oder gestreckten Espresso zuzubereiten. Dazu kaufen Sie einfach die jeweiligen herkömmlichen Kapseln oder die, welche über den Zusatz „lungo“ verfügen. Trotzdem haben Sie nicht die Freiheit wie bei einem Vollautomaten oder einer Filterkaffeemaschine, um eine große Tasse mit einem kräftig-intensivem Heißgetränk zu füllen, da Sie die Kaffeemenge nicht verändern müssen. In diesem Fall müssten Sie zwei Kapseln oder Pads hintereinander einlegen.

Kaffeepads: vorportioniert und ökologisch

Kaffeepads zeichnen sich dadurch aus, dass je nach Hersteller die Pads stets die gleiche Füllmenge von etwa 7 g aufweisen. Dieser Fakt ist besonders praktisch, da so der aufgebrühte Kaffee stets gleich stark ist wie am Tag zuvor und nicht jedes Mal aufs Neue die richtige Dosierung gefunden werden muss. Allerdings kann die Füllmenge auch zum Nachteil werden, wie die folgenden Fälle zeigen. Wenn Sie gerne einen besonders starken oder sehr milden Kaffee trinken möchten, so haben Sie mit dem Kaffeepad keine Möglichkeit, die Stärke bzw. das Verhältnis von Wasser zu Kaffee zu veränder. Da keine zwei Pads auf einmal verwendet werden können, bleibt Ihnen nichts anderes übrig, als Ausschau nach einer kräftigeren Sorte zu halten.

Sagt Ihnen eine Sorte nicht zu, so können Sie den Geschmack nicht großartig verändern. Während Sie beim Vollautomaten oder der Filtermaschine die unbeliebte Sorte mit einer anderen mischen können, so bietet Ihnen die Kapselmaschine diese Möglichkeit nicht.

Bei Kaffeepads haben Sie weniger Wahlfreiheit als bei ganzen Kaffeebohnen und Ihnen wird keine große Auswahl an unterschiedlichen Kaffeesorten geboten. Während auf den Packungen von Kaffeebohnen Hinweise auf Röstungsgrad, Herkunft und geschmackliche Charakteristika vorhanden sind, fallen diese Informationen bei Kaffeepads sehr bescheiden aus und fehlen zum Teil ganz. Sie suchen 100 %-Arabica-Kaffeebohnen, die ausschließlich aus dem Hochland Nicaraguas kommen und mittelstark geröstet wurden sind sowie über keine prägnante Säure verfügen? Aufgrund der großen Auswahl von Bohnenkaffees werden Sie keine Schwierigkeiten haben, einen solchen Kaffee zu finden. Auf der Suche nach Kaffeepads sind Sie geschmacklich weniger eingeschränkt als bei Kapseln. Dies liegt daran, dass die Pads der meisten Hersteller über eine Standardgröße verfügen. Somit können Sie in den meisten Fällen, jedoch nicht immer, auch Pads anderer Hersteller verwenden. In diesem Fall lohnt sich Ausprobieren; auch im Hinblick auf den Geschmack. Da manche Pads von anderen Herstellern über ein dickeres oder dünneres Material verfügen, kann es dazu kommen, dass das Wasser beim Brühvorgang zu schnell oder zu langsam durch das Pad rieselt.

Obwohl die Vielfalt an Kaffeesorten bei Pads weniger groß ist, sind sie auch als Mischungen mit Milch- oder Kakaopulver erhältlich. Sie finden zum einen Mischungen, die zur Zubereitung von Cappuccino, Latte Macchiato und Moccacino verwendet werden können. Zum anderen werden auch Kaffeepads mit den Geschmacksrichtungen Vanille, Schokolade oder Karamell angeboten. Für experimentierfreudige Kaffeetrinker stellen Kaffeepads eine zeitspraende Möglichkeit da, um unterschiedlichste Kaffeekreationen zu probieren. Anstatt die Milch in einem zweiten Schritt zu erhitzen, erledigt die Maschine beide Prozesse in einem. Preislich liegen die Pads vom Original-Hersteller übrigens zwischen gemahlenen Bohnen (günstiger) und Kapseln (teurer).

Kommen wir nun zur Haltbarkeit der Kaffeepads, welche maßgeblich den Geschmack beeinflusst. Im Gegensatz zu bereits gemahlenem Kaffee werden Kaffeepads nicht in vakuumierten Packungen verkauft. Dies hat zur Folge, dass das Kaffepad stets der Luft in der Packung ausgesetzt ist. Da das Filtervlies luftdurchlässig ist, bleibt das Aroma des Kaffeepulvers nicht geschützt und kann sich bei zu langer Lagerung verändern. Auch dann, wenn die Verpackung noch geschlossen ist. Um den Geschmack des Kaffeepads aufrechtzuerhalten, sollten Sie nicht zu viele Packungen auf Vorrat kaufen und diese lieber zügig verbrauchen. Nach Anbruch sollten die Pads in einer geschlossenen Metalldose gelagert werden.

Im Gegensatz zu Kaffeekapseln überzeugen Kaffeepads übrigens auch im Hinblick auf die Umwelt. Die Pads bestehen ganzheitlich aus dünnem Vlies, welches abbaubar ist und somit in die Biotonne kommt.

Kaffeekapseln: aromageschützer Kaffeegenuss

Ob Lavazza, Nespresso, Bosch oder ein anderer Hersteller: Hat zunächst Nespresso für die Beliebtheit von Kaffeekapseln gesorgt, so sind mehr und mehr Produzenten gefolgt, was für eine gewisse Nachfrage der Kunden spricht. Doch was macht Kaffee in Kapseln so attraktiv?

Egal, ob Sie sich für Kaffeebohnen, gemahlenen Kaffee oder Pads entscheiden: In allen Fällen verliert der Kaffee nach Anbruch der Packung und teilweise schon davor schnell an Aroma. Bei Kapselkaffee ist dies jedoch ausgeschlossen, da das Kaffeepulver in einer bestimmten Kunststoff- oder Aluminiumverpackung abgefüllt ist. Diese umschließt den gemahlenen Kaffee luftdicht und macht einen Kontakt mit der Umgebungsluft unmöglich. Das volle Aroma des Kaffees entfaltet sich also erst in dem Moment, in dem der Brühvorgang gestartet wird. Dadurch schmeckt der Kaffee aus Kaffeekapseln je nach Sorte besonders intensiv und vollmundig. Allerdings sorgt die Verpackung auch häufig für Diskussionen um den negativen Umwelteinfluss der Kapseln. Da das Material nicht ökologisch abbaubar ist, fällt bei regelmäßigem Kaffeekonsum eine Menge Müll an. Obwohl Kapseln, die komplett aus Aluminium bestehen, in den gelben Sack kommen, sind sie nur schwer zu recycelen.

Ein anderer Pluspunkt im Hinblick auf den Geschmack von Kapselkaffee ist außerdem, dass die Maschine den Kaffee mit hohem Druck brüht. Dies hat eine ausgeprägte goldbraune Crema zur Folge, welche ein sämiges Gefühl im Mund hinterlässt. Mit einer Kapselmaschine können Sie demnach den Geschmack eines Espressos genießen; so als ob er mit einer Siebträgermaschine zubereitet würde. Bevorzugen Sie lieber einen Filterkaffee, so ist mit dieser Maschine ein zusätzlicher Schritt möglich. Zunächst muss ein Espresso zubereitet werden, der im Nachhinein mit Wasser versehen wird. Kaffeeliebhaber werden jedoch vermissen, dass die geschlossenen Kaffeekapseln nicht zulassen, den Duft des Kaffees wahrzunehmen.

Während bei dem System Kaffeepads zumindest einige Hersteller von Kaffeeautomaten Pads gleicher Größe verwenden, funktionieren Kapselmaschinen verschiedener Hersteller fast immer mit Kapseln unterschiedlicher Größen. Beim Kauf Ihrer Kapselmaschine legen Sie sich somit auf einen bestimmten Hersteller mit einer mehr oder weniger großen Auswahl an Kaffeekapseln fest. Marktführer Nespresso verfügt über eine außergewöhnlich große Vielfalt an Kaffeesorten unterschiedlicher Herkunftsländer mit milden bis starken Röstgraden. Auch für Kaffeetrinker, die gerne neue Geschmacksrichtungen probieren, eignet sich eine Kapselmaschine gut. Hersteller bieten saisonal oder ständig Kaffeesorten an, welche beim Rösten mit zusätzlichen Aromen wie Orange, Zimt oder Haselnuss verfeinert werden. Bohnenkaffee mit diesen Geschmacksrichtungen ist nur sehr schwer bis gar nicht erhältlich. Da Kapseln je nach Hersteller in einer Verpackungseinheit von etwa zehn Kapseln verkauft werden, können Benutzer problemlos mit neuen Geschmacksrichtungen experimentieren. Bei Nichtgefallen sind schließlich nur etwa neun weitere Kapseln in der Packung.

Kapseln oder Pads sind übrigens auch besonders praktisch für Haushalte, die gelegentlich koffeinfreien Kaffee zubereiten. Werden Kaffeebohnen in einem Vollautomaten zubereitet, so müssen zunächst die eingefüllten Bohnen komplett aufgebraucht werden, bis die koffeinfreie Variante eingefüllt werden kann. Es sei denn, der Automat verfügt über zwei Bohnenbehälter. Wird lediglich eine Tasse koffeinfreier Kaffee zubereitet, lohnt sich der Aufwand sowie der Kauf einer kompletten Packung koffeinfreier Bohnen kaum. Vor allem Kaffeekapseln sind hier hier die beste Möglichkeit, um lediglich hin und wieder schnell eine Tasse zuzubereiten. Dank der Aromaschutz-Verpackung können Sie die koffeinfreien Kapseln problemlos so lange aufbewahren, bis Sie sie wieder brauchen.

Die Frische des Kaffees hat jedoch ihren Preis. Im Vergleich mit Kaffeebohnen und Pads sind Kapseln mit Abstand die teuerste Alternative. Dies liegt daran, dass die Aluminiumverpackung deutlich teurer ist als das Zellulose-Vlies der Pads. Für Kaffeertrinker, die täglich mehrere Tassen Kaffee trinken möchten, kann die Kaffeemaschine somit zu einem Kostenfaktor werden. Je nach Marke fallen bis zu 40 Cent pro Tasse Heißgetränk an.

Wie auch bei Kaffeepads haben sich Eigenmarken von Supermarktketten den hohen Preis der Originalkapseln zu eigen gemacht und bieten günstigere Kapseln in der jeweils passenden Größe an. Bei diesen nachgemachten Produkten kann allerdings die Kaffeequalität leiden. Selbst wenn die Größe passt, läuft der Kaffee bei nachgemachten Produkten trotzdem nicht immer einwandfrei durch die Maschine. Das liegt daran, dass die Aluminum-Unterseite der Kapsel des Imitiats von der des Originalherstellers abweicht und die Maschine nicht in der Lage ist, die Kapsel vollständig zu durchlöchern und alle Aromen herauszufiltern. Wie auch bei gemahlenem Kaffee oder Kaffeebohnen kommt es selbstverständlich auch bei Kapseln auf die Qualität des Kaffees an.

Kaffeebohnen, Pads oder Kapseln: unser Fazit

Abgesehen vom Geschmack sollten Sie beim Kauf einer Kaffeemaschine stets im Blick haben, wie viel Kaffee Sie täglich brühen möchten. Bei einer großen Kaffeemenge ist ein Kaffeevollautomat oder eine Filterkaffeemaschine zu bevorzugen. Espressoliebhabern ist eine Kapselmaschine zu empfehlen, da deren Espresso geschmacklich und optisch herausragt. Padmaschinen verwenden bei der Zubereitung des Kaffees mehr Kaffee als Kapselmaschinen, was dazu führt, dass der Kaffee weniger einem Espresso als eher einem Filterkaffee gleicht. Bei Vollautomaten haben Sie die freie Wahl, ob Sie lieber einen starken oder wässrigen Kaffee wünschen.

Beim Kaffeegenuss gilt bei allen drei Möglichkeiten, dass es neben dem Kaffee stets auch auf die Maschine ankommt. Füllen Sie hochklassige Kaffeebohnen in einen Vollautomaten, dessen Mahlwerk stumpf ist, so leidet der Geschmack und die Qualität Ihres Kaffees. Alle Maschinen sollten zudem je nach Herstellerangaben regelmäßig entkalkt werden, damit keine unangenehmen Kalkablagerungen in Ihren Kaffee kommen.

Bei Thema Geschmack ist nur eines sicher: über Geschmack lässt sich streiten. In Büros und Unternehmen eignen sich deshalb Kapsel- und Padmaschinen bestens, da bei einer Auswahl verschiedener Kaffeesorten somit jeder Benutzer die für ihn passende Kaffeesorte auswählen kann. Wenn Sie sich unsicher sind, welche Möglichkeit die beste für Sie ist, so lohnt sich ein Besuch von Elektromärkten bzw. Läden des jeweiligen Herstellers. Interessenten können dort eine Tasse Kaffee probieren, die in einem Vollautomaten, in einer Pad- oder Kapselmaschine zubereitet wurde. Danach können Sie besser beurteilen, welcher Geschmack Sie überzeugt hat.

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