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Das Kaffeebuch für Anfänger, Profis und Freaks – Rezension

Was soll am Kaffeekochen schon so schwer sein? – Wer sich diese Frage stellt, der hat vermutlich keine Verwendung für „Das Kaffeebuch für Anfänger, Profis und Freaks“. Das 2011 erschienene Werk von Johanna Wechselberger und Tobias Hierl verlangt zwar keine Vorkenntnisse, aber eben ein Faible für das Lieblingsgetränk der Deutschen. Nützliches, Lehrreiches und Informatives bietet das Buch daher vor allem jenen, denen der Kaffee nicht nur zum Frühstück schmeckt, sondern für die der Kaffee eine Kultur ist.

„Das Kaffeebuch“ nimmt für sich selbst in Anspruch, das „vollständigste Kaffeebuch am Markt“ (Klappentext) zu sein, und es wird schwerfallen, dieser Aussage zu widersprechen. Die Autoren arbeiten wirklich alles ab, was einem zum Kaffee einfallen mag. Der mit 201 Seiten objektiv gesehen nicht sehr umfangreiche Titel beginnt – wie sollte es anders sein – beim Anfang, also bei der Herkunft des Kaffees. Die Kaffeepflanze wird vorgestellt, die Ernte und Verarbeitung der Bohnen; es fehlen auch nicht ein paar Worte über die Herkunftsländer der besten Kaffees. Wer bisher dachte, Kaffee bestehe vor allem aus Robusta und Arabica, wird eines Besseren belehrt.

Apropos belehrt, lehrreich ist „Das Kaffeebuch“ zu jeder Zeit, aber vor allem auch unterhaltsam geschrieben. Langweilig wird einem all die Theorie nie. Immerhin richtet sich das Buch an „Anfänger, Profis und Freaks“ und muss somit einen Rundumschlag leisten, der vielen anderen Werken kaum jemals gelingt. Hier jedoch klappt die Mischung. Das liegt sicher daran, dass sich Kaffee-Expertin und Barista-Trainerin Johanna Wechselberger mit Tobias Hierl einen sprachlich versierten Co-Autoren ausgesucht hat, der nicht zuletzt Chefredakteur des Magazins „Buchkultur“ ist.

Das Kaffeebuch für Anfänger, Profis und Freaks

Das Kaffeebuch für Anfänger, Profis und Freaks Bild: Amazon

Die beiden haben es geschafft, mit „Das Kaffeebuch“ gleichsam ein Nachschlagewerk als auch einen praktischen Ratgeber zu kreieren. Wie das Rösten der Bohnen auch zuhause funktionieren kann, wie das Kaffeemahlen gelingt und vor allem natürlich, wie man Kaffee richtig zubereitet: All diese Informationen sind kompakt, gut lesbar und praktisch umsetzbar in dem Buch zu finden. Und hier geht es wirklich tief in die Materie: Milch aufschäumen, Tampen oder die Kunst der Latte-Zubereitung sind nur einige Details, die man mithilfe des Kaffeebuchs vollkommen zu durchschauen lernt. Dabei steht es dem Leser frei, das Buch von Anfang bis Ende durchzulesen und sich, fast nebenbei, so umfangreich wie nur möglich über Kaffee zu informieren, oder es bedarfsweise für ein paar schnelle Informationen aufzuschlagen.

Praktisch: Die Autoren geben Tipps, wie man die für einen passende Kaffeemaschine auswählt und reinigt. Und sie sparen nicht mit Rezepten der köstlichsten Kaffeespezialitäten aus aller Welt. Schöne Fotos runden den Gesamteindruck ab. Absolute Freaks werden sich möglicherweise etwas mehr technische Betrachtungen der Kaffeemaschinen wünschen, das sollte alle anderen aber nicht abhalten, sich dieses wirklich umfassende Kaffeebuch zuzulegen.

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